Donnerstag, 8. September 2011

Der Löwe ist los

"Roarrr" ist mein erster Gedanke, wenn ich an das vergangene Wochenende zurück denke.

Wer nun glaubt, ich hätte vielleicht ein Musical besucht, im Kino die neueste Folge von "Narnia" verfolgt oder schwelge gar in Kindheitserinnerungen an die Augsburger Puppenkiste, tippt so ziemlich daneben.

Zum ersten Mal im Leben bin ich nach Hamburg gereist, denn einmal mehr war die schöne Hansestadt zum Anziehungspunkt für die Fady-Maalouf-Fans geworden. Der FC hatte zum "hauseigenen Konzert" eingeladen und dazu die wunderschöne Laeiszhalle gebucht. Allein der Anblick dieses ehrwürdigen Gebäudes liess das Fanherz höher schlagen - so stelle ich mir den passenden Rahmen für unseren Künstler vor.

Auch das Innere des Gebäudes liess keine Wünsche offen und versprach eine hervorragende Akustik.

„The Kite Theory“, zwei junge Musiker aus Dänemark, eröffneten mit tollem Gitarrensound und perfekt harmonierenden Stimmen das Programm - ein wirklich gelungener Auftakt.

Der gediegene Rahmen und die Konzertankündigung, dass Fady diesmal von Piano und Saxophon begleitet werde, boten natürlich Anreiz zu Spekulationen über die Songauswahl. Da Fady aber immer für Überraschungen gut ist, standen nur wenige der erwarteten Songs wie etwa "Automn leaves" oder "Get here" auf dem Programm.

Stattdessen kamen die Freunde französischer Chansons voll auf ihre Kosten, Fady sang ganze 5 Titel in seiner Muttersprache und eröffnete gar mit einem Lied der legendären Piaf: "Hymne à l’amour"!
Wie gut französisch gesungen von ihm klingt, wissen wir ja schon seit "Papillon d’amour" und "Vers les étoiles", aber die ausgewählten Titel, dabei "Belle" und "Je suis malade", boten ihm die Möglichkeit, die ganze Bandbreite seiner Stimme zu zeigen: da waren sie endlich wieder, die lang vermissten tiefen Töne, die wie das Roaren eines Löwen total unter die Haut gehen.

Mit "Je ne veux pas travailler" konnte Fady sogar ein bisschen komödiantisches Talent beweisen, und mit einem eifrig knipsenden Fotografen, der sich als sein Papa entpuppte, ergab sich eine rührende Einlage, als er zu dessen Ehren "Love story" sang.



Das allseits beliebte "Besame mucho" (spanisch klingt bei ihm auch hervorragend), Bublés "Lost" (was für ein Song!!) und "Hallelujah", diesmal begleitet von "The Kite Theory", wurden mit den Titeln aus dem eigenen Repertoire "Anytime", "Fire", "Perfect" und natürlich "Blessed" zu einem bunten Strauss verschiedener Musikstile gebunden.

Versprochen ist versprochen, wir bekamen ein Lied vom heiss ersehnten neuen Album zu hören. Mit dem Gute-Laune-Song "Save my day" beschwor Fady - begleitet von Gitarrenklängen der dänischen Jungs - am Boden sitzend Lagerfeuer-Atmosphäre herauf.

Mit jedem Stück lief Fady weiter zu Höchstform auf und strotzte bei den rockigen Zugaben „Mercy“, „Burn“ und natürlich „Kiss“ regelrecht vor Energie und Selbstvertrauen. Mir schien, als würde er sich der Power in seiner Stimme erst richtig bewusst werden und es geniessen, einen solchen Saal zum Vibrieren bringen zu können.


Fady hat eine weitere Tür zum Erfolg aufgestossen: Hurra, der Löwe ist los!

(text by dreamdancer, fotos by schnoobs)

Mittwoch, 7. September 2011

Stimme, Piano, Sax und zwei Gitarren

Das diesjährige FC-Konzert "Sunset Colours" fand also in Hamburg statt, in der Laeisz-Musikhalle, die eher für klassische Aufführungen bekannt ist. Auch der kleine Saal, in den wir geladen waren, bot ein sehr gediegenes Ambiente und akustische Bedingungen vom Feinsten, schon optisch zu erahnen angesichts der bogenförmigen Decke über der Bühne.

Leider entsprach der Einlaß nicht ganz dem Rahmen - es wurde gedrängelt und gerannt und dann kam der "erzieherische" Teil: die Saaltüre blieb noch lange verschlossen, und dank zweier Treppen und dreier Türen waren die Karten neu gemischt - nach dem Motto: Anstehen, was ist das? Zweiter Wermutstropfen: Es blieben Plätze leer. Lag es an den gleichzeitig stattfindenden Großveranstaltungen ("Alstervergnügen", Riesen-Open-Air-Konzert auf der Trabrennbahn) ?

Schluß mit Meckern: Das, was die erschienenen und nun endlich sitzenden Zuschauer erleben durften, erfüllte alle Erwartungen, die diese tolle Location nur wecken konnte. Als Vorprogramm standen zwei nette junge Sänger mit akustischen Gitarren auf der Bühne (The Kite Theory). Fady erschien wie angekündigt mit Pianist und Saxophonist - unserem Lieblingspianisten Ric Engelhardt und dem vor erst 2 Tagen eingesprungenen Volker Schlott. Während des Konzerts bedankte sich Fady für dessen tolle Arbeit - ein Kompliment, das Volker umgehend per Geste zurückgab.

Fady begann mit einem französischen Chanson, der "Hymne à l'amour" von Edith Piaf, und man spürte gleich mit den ersten Klängen, daß hier alles zusammenpaßt: Fadys Stimme ist in Top-Form und wird die akustischen Möglichkeiten dieses Saals voll ausreizen. Wir wurden dann mit Songs ganz unterschiedlicher Stile verwöhnt, mal wieder mit Fadys tiefen Tönen, und auch die hohe Stimmlage fehlte nicht. Letztere war sparsamer eingesetzt als noch in Köln, und wirkte dafür effektvoller. Eins von vielen Highlights: "Belle" aus "Notre Dame de Paris", normalerweise wird das von drei kraftvollen Stimmen vorgetragen. Um es mal mit den Worten eines fast vergessenen Juroren längst versunkener Tage bei einem ähnlichen Anlaß auszudrücken: Ich habe die anderen nicht vermißt.

Als Bonbon stellte Fady einen neuen Song für das dritte Album vor, dabei und bei zwei weiteren Titeln wurde er von den Gitarren der Vorgruppe begleitet. Auch das paßte gut. Fadys fröhliche Ader kam vor allem bei dem witzigen "Je ne veux pas travailler" zum Vorschein, ebenso bei kleinen Zwischenansagen und schließlich bei dem äußerst kessen "Kiss", der dritten und letzten Zugabe. Das war so voller Sing- und Spielfreude vorgetragen, daß es schwerfiel, dies als Konzertende zu akzeptieren.

Fazit: Es war ein Auftritt, der die Liste der besonderen und unvergeßlichen Fadykonzerte mal wieder um eines verlängert.

(text by uneFan, photo by schnoobs)

Montag, 5. September 2011

Coucher de soleil........

...... hätte man die "Sunset Coulours" in Hamburg am 3. September auch nennen können - soviel Französisches gab's noch nie von Fady: außer "Vers les étoiles" noch vier (neue!) Cover. Die Ankündigung - Fady mit Piano und Sax - war vielversprechend genug für eine weite Anreise, und schon mit den ersten Tönen von Piafs "Hymne à l'amour" war klar: Dies wird tatsächlich ein großartiger Abend. So toll, daß man sich ein bißchen Zeit nehmen muß für einen ausführlicheren Bericht - so sei es für's erste hiermit (und einem Photo) belassen...


(by unefan)