Der Veranstaltungsort des Konzerts, das Gig-Linden zeigte von außen eine beeindruckende Fassade, auch der Saal selber machte in leerem Zustand einen angenehmen Eindruck. Dass wegen Umbauarbeiten einiges nicht erwartungsgemäß funktionierte, wie etwa die Belüftung des doch sehr stark besetzten Raumes, hat dann bei vielen Besuchern leider etwas andere Empfindungen hervorgerufen. In voll besetzten Saal hätte manch einer die leichte Brise vom Morgen herbeigesehnt. Als Fady mit seinen Jungs die Bühne in Besitz nahm und mit „Simply the best“ loslegte, fühlte sich die Raumtemperatur noch ein paar Grad Celsius höher an.
Fady sang zum Einstieg verschiedene Cover- Songs, die sich besonderer Beliebtheit bei den Fans erfreuen wie „Lost“, „Stop“ oder „Hello“. „The most beautiful girl“ nutzte er, um zu demonstrieren, welch schwindelnde Höhenlage seine Stimme erklimmen kann.
Einmal mehr waren es aber seine neuen, eigenen Titel, mit denen er das Publikum von den Sitzen riss, wobei er von seiner Band kräftig unterstützt wurde. Nicht zuletzt die rockigen Gitarren-Klänge von Jan Stolterfoht unterstrichen, dass die neuen Titel einer ganz anderen Liga angehören. "Diamonds", "City of Gold", " Lonely", " Skydancers", "Shadows" und allen voran "Neyla "sind richtige Kracher - Songs, die das Publikum zum toben bringen. Immer wieder berührend sind nebst der im Chor gesungenen "Fandy-Hymne" " Blessed" natürlich auch "Rita" und die Ode an unsere Mutter Erde "Eyo". Mit dem „Klassiker“ "Get here" und dem neuen "Mirage" als Zugaben schloss Fady ein trotz ein paar Wermutstropfen tolles Konzert. Die Fans waren sicher alle auf die Akustik-Version vom darauf folgenden Tag gespannt.
Das Konzert vom Sonntag könnte nach meinem persönlichen Empfinden mit einem einzigen Wort umfassend beschrieben werden: GENIAL !
Auch wenn der Künstler in selbstkritischer Art seine Heiserkeit beklagte, war es wieder eines jener unvergesslichen Konzert-Erlebnisse, bei dem Fady auf der Gefühlsebene alle Register zog. Wenn das Publikum durch lustige Sprüche eines total entspannten Interpreten zum Lachen, und mit unglaublich intensiv interpretierten traurigen Passagen zum Weinen gebracht wird, und es möglich ist, dass bei gefühlten 30 Grad Kälteschauer die gefesselten Zuhörer schütteln, dann kann ich das nur als ganz großes Kino bezeichnen.
In dieser Akustik-Ausgabe des Konzerts sang Fady zusätzlich „Autumn leaves“ und ersetzte „Most beautiful girl“ durch eine beschwingte Version von „Summertime“ und ein besonders ausdrucksstarkes „Fever“. Ins Fiebern konnte man dabei tatsächlich geraten.
Wie immer bei Fady-Konzerten wurden verschiedene Musikstile bedient, so dass jeder Zuhörer sicher die Erinnerung an einen ganz persönlichen Lieblingssong mit heim nehmen konnte.
Die voraussichtlich neue Single „Neyla“, zu der laut Fadys Aussage in den nächsten Tagen das Video gedreht werden wird, erntete wieder den größten Begeisterungssturm.
Auch wenn in der Location eine erfrischende Brise fehlte, erinnerte Fadys Stimme an alle möglichen Luftbewegungen. Sie schlich sich mit leichtem eindringlichem Wispern in die Herzen, wirbelte die verschiedensten Emotionen auf und fegte mit Orkan-Stärke den letzten Staub aus jeder Gemüts-Ecke.
Ein fantastisches Konzert mit hohem Suchtfaktor….zum Glück wartet schon bald das „Fadydrom“ in Berlin auf seine „Stammgäste“.
(by dreamdancer, Fotos vom Gig: by Roxane, Foto vom Videodreh: by Fady Maalouf)