Die weise Erkenntnis im schon fast altehrwürdigen Song der "Byrds", dass es für alles eine Zeit gibt, birgt ein passendes Motto für unser verflossenes Jahr mit Fady Maalouf.
Da gab es eine Zeit nachdenklicher Melancholie, eine Zeit fröhlichen Feierns, eine Zeit karitativen Engagements und sogar eine kurze Zeit in politischer Ambiance (dabei ist nicht etwa die Rede von einer Jahresversammlung der "Smurf-Party"). Aber selbst während Zeiten angespannten Abwartens hat sich das Rad der Entwicklung unermüdlich weitergedreht, wobei es in der Hand des Betroffenen liegen muss, in welche Richtung es angeturnt wird.
Aber alles der Reihe nach:
Anno 02 der Fadyanischen Zeitrechnung begann im Januar mit einem wahren Paukenschlag für die FC-Mitglieder und deren Gäste, dem ersten FC-Konzert in Köln. Obwohl Fady eine Playlist aus gemischten Musikstilen zusammengestellt hatte, wurde es doch ein stark emotional geprägtes Konzert.
Beim vorausgehenden Interview hatte er durchblicken lassen, dass die nicht immer friedvolle Situation in der Fanbase auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen war. Er interpretierte seine Songs mit noch nie dagewesener Intensität. Zeit und Raum schienen für den gebannten Zuhörer bei dem Mann auf der Bühne zusammenzufliessen, der völlig in sich versunken, die erste Begegnung mit seiner grossen Liebe besang :"The first time" – für kurze Zeit hielt die Erde den Atem an.
Der Februar bescherte den ersten öffentlichen Auftritt in den Fliegenden Bauten in Hamburg und dürfte als "haarige Angelegenheit" in Erinnerung geblieben sein, hatte Fady doch mit dem Temperament eines Hippie-Klampfenzupfers, das einer Schildkröte kurz vor dem Winterschlaf ähnelte, zu kämpfen.
Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen überzeugte er nicht nur das Publikum unter anderem mit seiner Version von "Black Velvet", sondern auch den Veranstalter, woraus ein weiteres Engagement zum gleichen Event im Oktober resultierte. Diesmal lauteten die Presseschlagzeilen :“Fady Maalouf steckt die fliegenden Bauten an!“ in Anlehnung an seine erstmals vorgestellten Songs "Burn" und "Fire" und sicher nicht zuletzt an seine Performance: was für eine Entwicklung!
Im März lud der FC in Hamburg die glücklichen Gewinner einer Verlosung zu einem Kaffeekränzchen mit Fady ein, wo bei Kaffee und Kuchen (meines Wissens war es Marzipantorte, what else?) ganz zwanglos mit ihm geplaudert werden durfte.
Anlässlich Fadys dreissigstem Geburtstag am 20. April, war es für seinen FC natürlich Ehrensache in Frankfurt/Müllheim ein weiteres Highlight zu organisieren, ein Konzert gespickt mit Überraschungen, ähnlich einer Silvestertischbombe. Im ersten Teil wurde Fady zu anspruchsvollen Balladen vom Pianisten Christopher Schwarz begleitet, ein absoluter Hochgenuss.
Bei Teil 2 liessen es Fady und ein Tänzerensemble richtig krachen und verwandelten das Konzert mit einem Feuerwerk von Dance-Titeln in eine Geburtstagsparty. Wer nicht auf den Stühlen tanzte, stand wohl mit vor Überraschung heruntergeklappter Kinnlade da, während das hauseigene Filmteam seine liebe Not hatte, den Künstler, der keine Berührungsängste kannte, bei seinem Tanz durchs Publikum im Focus zu behalten.
Einige öffentliche Konzerte waren aus verkehrstechnischer Sicht derart in der Pampa platziert, dass die Fankarawane nicht wie üblich geschlossen anreisen konnte. Dafür wird’s die Einheimischen umso mehr gefreut haben, Fady quasi vor der Haustür live geniessen zu können. Selbst sintflutartigen Regengüssen wurde getrotzt, frei nach der Melodie: „Fady ist unsere Sonne!“
Beim "Münchner Sommernachtstraum" rockte Fady die Jungendbühne, wo die frenetischen Zugabe-Rufe bewiesen, dass ihn auch in südlicheren Regionen ein begeistertes Publikum erwartet. Während des anschliessenden Feuerwerks mag manch einer eher den Anblick zweier brauner strahlender Sterne bewundert haben, als den prächtigen Feuerregen am Münchner Nachthimmel.
Und wieder war es im Juli der rührige FC, der im beeindruckenden Berliner Tempodrom zwei weitere Anlässe organisierte, die sich als Meilenstein in Fadys Karriere entpuppten, hatte er doch mit Ralph, Pivo, Ric und André endlich die passende Begleitung für seine Auftritte gefunden. Harmonische Spielfreude und überraschende Rocksongs rissen das begeisterte Publikum förmlich von den Sitzen… und Fortsetzung folgte….in den Fliegenden Bauten, Hamburg und im November in der Vest Arena in Recklinghausen, wo Fady nebst einer weiteren Neuvorstellung "I still cry" und vielen eigenen Songs auch mit der Cover-Version von "Kiss" derart überzeugte, dass Kommentare aus der Menge ihm gar den Titel verleihen wollten, den bisher Schauspiel-Ikonen wie Clooney oder Jackman inne hatten: "The sexiest man alive".
Fadys TV-Präsenz fiel dieses Jahr eher etwas bescheiden aus. Nebst Stippvisiten beim DSDS-Magazin, einem Interview bei einem libanesischen Sender und zwei kurzen Comedy- Einlagen bei PRO 7, gab es da noch den Abstecher in eine politische Talk-Show, wo Fady über seine Eindrücke als "Einwanderer" und seine Vorstellung von Lebensqualität sprach. Bei der Verleihung des Cometen, wo er immerhin gleich zweifach nominiert war, haben selbst Voting-Nachtschichten der Fanbase leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Karrieretechnisch am Relevantesten dürfte wohl die Ausstrahlung des Konzerts von Hamburg Sounds auf NDR gewesen sein.
Bei all der Arbeit für den Aufbau seiner Karriere hat Fady sein karitatives Engagement nicht vergessen, sondern zusammen mit den ehrenamtlichen Helfern seines Hilfswerks "Blessed e.V." verschiedenste Aktionen durchgeführt. Allen voran natürlich das Benefizkonzert in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin zusammen mit dem "Modern Gospel Chor".
Originell auch die Idee, das Mikrofon gegen einen Kochlöffel einzutauschen und zusammen mit Fans ein Koch-Event durchzuführen. Seither geistern die leckeren Rezepte durch viele Fan-Küchen und manch ein Ehemann dürfte das plötzliche Interesse seiner Angetrauten an internationaler Küche im Sinne von: „Haben wir arabische Wochen?“ kommentiert haben.
Den krönenden Abschluss des Jahres bildeten die zwei Weihnachtskonzerte in Berlin. Ursprünglich als kleineres Event und Dankeschön von Fady und der Band für die Fans gedacht, wurde bald klar, dass der grossen Nachfrage nur mit zwei Anlässen gerecht werden konnte. Wieder mit Unterstützung des "Modern Gospel Choir" als Vorprogramm entführte Fady das Publikum in der weihnachtlich geschmückten Heilig-Kreuz-Kirche in ein verzaubertes "Winterwonderland" und interpretierte mit samtener und dennoch kraftvoller Stimme altbekannte Weihnachtslieder, Gospelsongs, Balladen und Swingtitel.
Wurde am Samstag eher der besinnliche Aspekt von Weihnachten betont, so überwog am Sonntag im Tempodrom die Fröhlichkeit. Als selbsternannter Weihnachtsfreak liess Fady es sich zwar nicht nehmen, nochmals mit "Silent night", "Driving home for christmas","Santa Claus" usw. aufzuwarten, aber allein schon der Rhythmus wies darauf hin, das nachher die Post abgehen würde, und wie! "Burn", "Fire", und selbst die Megaballade "I still cry" hatten den Charakter eines Silvesterfeuerwerks und als der Vorhang fiel, hätte wohl jeder gern die Uhr mit Zauberhand nochmals zurückgedreht.
Da jedes Ende immer auch ein Anfang ist - turn, turn, turn – dürfen wir guten Mutes nach vorne schauen. Angesichts all der angekündigten Novitäten, wie Manager, Single, Album usw. gibt es berechtigte Hoffnung auf einen rotgoldenen Sonnenaufgang (um bewusst überstrapazierte Farbtöne zu vermeiden) für unser nächstes Jahr mit Fady.
Nichts bleibt wie es ist, alles wird sich weiterentwickeln, und deshalb gilt für die "Second family" nicht mehr nur: „we are blessed and amazed“, sondern „we are under fire and burn, burn, burn“!
(by dreamdancer,
Fotos by Roxane, ameno, Sonja, Barbara, Nelly und dem offiziellen Fanclub)
Euch allen ein Frohes Neues Jahr!!
(c) gnubier/pixelio