Sonntag, 17. Juli 2011
3x Fady - Kölle kunterbunt - und wir mittendrin !!
Wir sind rechtzeitig in Köln angekommen, so dass noch Zeit ist, den Veranstaltungsort am Alten Markt zu besichtigen. Und wirklich, wir haben Glück! Es ist schon richtig voll vor der großen Bühne. Natürlich in der ersten Reihe gleich eine Gruppe Hard-Core-Fandies gut gelaunt und voller Erwartung; denn sogleich kommt Fady „on stage“ zum Soundcheck. Schöner Zufall!!
Fady wirkt ein wenig verloren auf der großen Bühne ohne Band, er wird zu Playback singen. Der eigentliche Auftritt ist erst um 17.30h . Mit „Burn“ und „ITL“ singt er sich erstmal ein und gibt sich Sicherheit im unbekannten Rahmen.
Wir marschieren nach dem Soundcheck durch das doch schon recht bedrohliche Menschengewühl zurück in die City. Ein kleiner Bummel, verbunden mit einem lekkker Imbiss und einem sagenhaft guten Espresso vertreiben uns die Zeit bis zum „Anpfiff“. Dazu noch ein Kölsch zum Einstieg auf heimatliche Gefühle. Denn euer Schreiberling ist in dieser Metropole aufgewachsen, hat hier Schule und Studium absolviert, obwohl er eigentlich gebürtig aus dem hohem Norden aus Timmendorfer Strand kommt :)
Zurück zur Bühne am Heumarkt.
Es wird schnell deutlich, dass Rollstuhlfahrer in diesem Gedränge wenig Chancen haben. Letztlich postieren wir uns an einem Bierstand, so dass wir wenigstens den Rücken frei haben, während sich vor uns, die einen guten Platz suchenden Menschenströme, vorbeidrängen. Und was sich da alles drängt mehr oder weniger rücksichtsvoll : Rote Haare, blaue Haare, keine Haare, aber dafür die Kopfhaut bemalt wie ein Aussätziger…..ob Mädel oder Kerl kaum zu unterscheiden ;).
Manche Zuschauer haben sich riesige silberne Ringe durch Nase und Ohren schlagen lassen. Und man glaubt zu ahnen, dass sie Kettchen, Ringe und Silberknöpfchen auch an anderen, nicht sichtbaren Körperteilen haben anbringen lassen……. Meine Fantasie geht gerade mit mir durch aber meine Toleranz ist auch grenzenlos…… :). Hier geht’s nicht nach Schönheit sondern nach Individualität. Das Motto lautet: „Seht her, ich bin anders….egal welch ästhetische Ansprüche ich auch nun erfülle“!! Nein, die Pforten der Hölle haben sich nicht geöffnet, aber es zeigt sich der Kölner Untergrund, eben Kölle kunterbunt.
Und mittendrin mein Eheglück, mal wieder auf der Suche nach dem perfekten Foto. Im Getümmel wird sie gefragt, ob der „Typ“ auf der Bühne ihr Sohn sei, anders kann man sich ihre „Knipserei“ wohl nicht erklären. Sie antwortet ohne zu zögern : „Na klar !“
Im Gedränge wird mir freundlich ein eingepacktes Kondom überreicht mit der Aufschrift: Für´n Arsch. Recht so! Denn die Aussicht, die ich auf die Bühne habe, ist wirklich für´n Arsch: Nichts als verlängerte Rückgrate sind zu erblicken, deswegen ist von Fady wenig zu berichten. Die kurzen Einblicke, die ich nehmen konnte, zeigten, dass unser Mann doch ein wenig verloren auf der großen Bühne stand und sich tapfer gegen die übersteuerten Baßboxen durchsetzte aber wenig von seinem Nimbus, seiner von uns so geliebten Ausstrahlung einsetzen konnte. Roxane ist da anderer Ansicht, sie fand seine Performance absolut fantastisch.
Aber keine Panik; es standen ja noch zwei weitere Konzerte im „Alten Pfandhaus“ bevor
Gott sei Dank!!! Denn musikalisch war die Veranstaltung wenig werbewirksam für unseren Mann nach meiner Meinung. Die Bässe brummten und polterten über den großen Platz, so dass die Schönheit der Stimme unseres Sängers untergehen musste. Fady ist doch kein Hip-Hopper, aber so in der Manier war die Anlage ausgesteuert.
Zum Glück hatten wir am späten Abend noch eine Verabredung im „Alten Pfandhaus“…und wirklich, in dieser Clubatmosphäre konnte Fady mit Band wieder zu alter Höchstform auflaufen :)
Besonderer Bauchkitzel bei Balladen, die vom Publikum, gemischter Mädelschor, begleitet wurden. Sentimentalität mit extra Tiefgang. Und Fady schien sich hier inmitten seiner Leute deutlich wohler zu fühlen und gab alles in schönstem Wohlklang
……und der Sonntag mit Ric am Piano lag noch erst vor uns…..
Intimität und Intensität :*
……sind die Stichworte für das Konzert am Sonntag mit Pianobegleitung.
Jeder Song ein Hochgenuß und konzentrierte, aufmerksame Zuhörer dankten Fady für diesen vollendeten Auftritt, zu dessen Höhepunkt für mich ganz persönlich das „Anytime“ gehörte, „I´ll be there“ und er war wieder ganz der alte; wiederum begleitet von inspirierten Frauenstimmen, so dass der Song beinahe zu einem Gospel geriet, mit der gleichen beschwörenden Wirkung wie ein solch fast religiöses Stück eben impliziert.
Beifall ohne Ende mit den dazugehörig spitzen Schreien der Verehrung des Sängers :)
Ein guter Sitzplatz im hohen Rund mit Balustrade, so dass ich mich auch aufrichten konnte für Rundumsicht, entschädigte mich völlig für das Desaster vom Heumarkt.
Das Wochenende bei milden Temperaturen, kein Regen, war alles in allem doch wieder fantastisch.
Dank Fady und allen FadyanerInnen
Ciao bis bald in Hamburg und bleibt gesund
EUER LUDWIG
(Fotos by Roxane)
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1 Kommentar:
Danke,Ludwig für den ausfürlichen Bericht.Kann mir so richtig vorstellen,was auf dem Heumarkt für verrückte Gestalten rumgelaufen sind beim CSD.Aber Hauptsache,die Fandys konnten IHN wieder sehen und hören.Ich hätte an Roxanes Stelle die gleiche Antwort gegeben.LOL
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