Donnerstag, 21. April 2011

Heimspiel

Hallelujah! Fady in Zürich!

Für einmal beschränkt sich die Reisezeit auf 1 Stunde, ich brauche keinen Koffer zu schleppen, kein Hotel zu suchen und keine verzwickten S-oder U-Bahn-Fahrpläne zu studieren, also alles „easy going“, ein Heimspiel sozusagen, dachte ich im Vorfeld des Ereignisses.

Das war auch alles absolut zutreffend, allerdings hatte ich ein paar Kleinigkeiten ausser Acht gelassen, die dann dafür sorgten, dass der Aufwand, um 3 Songs von Fady zu hören, beinahe grösser war, als für ein ganzes Konzert im fernen Berlin.

- 20 Minuten mit dem Fahrrad zum Bahnhof pedalen, da ich Werktags kein Auto zur Verfügung habe - halb so schlimm, es regnet ja nicht, da wird man schlimmstenfalls ein bisschen verschwitzt.
- am Zürcher HB die Kollegin und den Treffpunkt nicht finden (wer kennt sich denn in Zürich aus, schliesslich sind wir meistens in Berlin!) – macht ja nix, dafür hat man ein Handy.
- es muss noch ein Blumenstrauss her – „don’t worry“, am Zürcher HB kann man alles kaufen, (die Frage seit wann ich denn einem Mann Blumen schenke, schieb ich mal beiseite, schliesslich überreiche ich sie dem Künstler, nicht dem Mann.)
-eine Stunde vor der Location rumhängen, weil noch keiner da ist – „peanuts“, ist ja bloss ein Stündchen, da sind wir anderes gewöhnt.
- nach der Türöffnung die noch dringend benötigten Flyer suchen – prima, die Uebergabe hat hervorragend geklappt und dann
- endlich etwas produktive Action: das langsam eintrudelnde Publikum mit Flyern beglücken, eine Herausforderung der besonderen Art, wenn einige Gäste die Sprache nicht gut verstehen!
Macht aber Spass, wenn der Stapel schnell kleiner wird und wann kommt es schon mal vor, dass man dem Original zum Spass eine Kopie anbieten kann !

Genau, Fady war in der Halle eingetroffen, unauffällig, im Freizeitlook, was aber sämtliche Fandy-Sensoren nicht daran hindert, Alarm zu schlagen. Er gab einem russisch/deutschen TV-Team auf der Treppe zum Balkon sitzend ein Interview.

Ein weiteres kleines Highlight beim Flyern hatte mir eine Besucherin, die ich nicht kannte, beschert, als sie auf den angebotenen Flyer tippte und amüsiert meinte: „jaja, ich bin ja seinetwegen hier!“ Das hört man gern!

Leicht anstrengend wurde es erst, als die Reporterin später die Gruppe Fandys entdeckte und uns auch um ein Interview bat. Selbstverständlich machen echte Fans alles was in Richtung Promo läuft, ist ja keine grosse Sache, der Dame zu erzählen, was wir so genial an Fady finden.
Naja, es wäre keine grosse Sache gewesen, wenn sich nicht Fady unerwartet dazu gesellt und neben mich gestellt hätte. Der altbekannte Blackout-Effekt sorgte dafür, dass „ich habe eine Wassermelone getragen“ zu einer nicht minder „geistreichen“ Fandy-Version mutierte.

Nach einiger Verwirrung um gestrichene Balkon-Sitzplätze, der Platzanweiser sprach auch deutsch, durfte endlich Platz genommen werden, um den eigentlichen Sinn des Abends, das Konzert zu geniessen.
Valeriya bot eine rumdum perfekte Show, mit einer tollen, absolut sicheren Live-Stimme, einer bis in die Stiefelspitzen selbstsicheren Performance und sie wirkte sehr sympathisch. Für ihre Landsleute war es sicher ein super Event; um neue Fans im Westen zu gewinnen, hätte sie meiner Ansicht nach, gelegentlich etwas mehr von den vielen Plaudereien auch in Englisch übersetzen sollen. Der russischen Sprache nicht mächtig, kam man sich etwas ausgeschlossen vor.
Das Publikum war eindeutig zurückhaltender, als wir es von Fadys Konzerten gewohnt sind, so dauerte es doch einige Zeit, bis die Leute mal warm wurden. Aber am Ende hatte sie den Saal voll im Griff, es wurde getanzt, gesungen und getrampelt.
Für uns hiess aber der Star des Abends einmal mehr Fady Maalouf, seine Leistung stand der von Valeriya in keinster Weise nach!

Das Duett kam besonders gut an, aber auch das gefühlvoll vorgetragene „Vers les étoiles“ und das rockige „Fire“ fanden Gefallen beim russischen Publikum. Wir Fandys gaben unser Bestes um mit Begeisterungsrufen und Blumen zu demonstrieren, dass auch der Gastsänger Gäste hat .
Mir scheint, dass diese Tour-Erfahrung seine Professionaliät gesteigert hat, trotzdem hoffe ich, dass er niemals seine ganz grosse Stärke, Gefühle zu vermitteln, zugunsten von Perfektion bis ins kleinste Detail eintauschen wird.

Später kam Fady auch in Zürich noch zu den Fans raus in den Saal, um für Autogramme und Fotos zur Verfügung zu stehen. Dabei gab es erfreulicherweise ein paar neue Gesichter zu sehen. Als er sich vergewissert hatte, dass niemand mehr ein besonderes Anliegen vorbringen wollte, verabschiedete Fady sich und auch wir nahmen langsam den Heimweg in Angriff.

Ziemlich erledigt, zu Hause angekommen, musste ich feststellen, dass auch bei Heimspielen Einsatz gefragt ist, aber immer wieder gerne und hoffentlich bald wieder: Fady im „Schoggi-Land“, dann aber bitte mit vollem Programm im „Chuchichäschtli“.


und zum heutigen Abschluss der Tour singen wir alle noch einmal aus vollem Herzen "Ty grustish" - oder eher "Ты грустишь" :)







by dreamdancer, Fotos by Roxane und g.schnoobs, Video von Xima

Dienstag, 5. April 2011

Fady-Fan sein kann anstrengend werden ;)

So zu beobachten seit einigen Tagen, seit Fady als Gast der russischen Sängerin Valeriya mit ihr auf Tour ist. Berlin, Hannover, Leipzig, Bremen - manche haben das Glück, live dabei zu sein, die große Masse aber hängt vor dem PC. Teils schon abends, wartend auf die ersten Nachrichten: Welchen Song singt er heute? Wie reagiert das Publikum? Am nächsten Tag werden eifrig Photos gesichtet (Fady macht es dem photosammelnden Fan leicht und trägt jeden Abend ein anderes Outfit), und natürlich Videos geguckt. Um alsbald vor allem das Duett zu diskutieren. Valeriyas Stimme allein trifft zwar nicht den Geschmack von jedem, aber beider Zusammenspiel, teils auch mit Fadys untermalendem Gesang, findet großen Gefallen. Die für die meisten Fans fremde Sprache klingt natürlich auch interessant.

Zu den harten Fakten: Nach etwa 30 Minuten stellt Valeriya ihrem zumeist russischen Publikum Fady vor, sie singen das Duett "Ty grustish", danach überläßt sie ihm die Bühne für einen Solosong. Bei der Premiere am 30. März im Berliner Friedrichstadtpalast war dies "Into the Light", in Hannover "Perfect", in Leipzig und Bremen "Fire". Die anwesenden Fans berichten durchweg von positiver Resonanz.

Gestern und heute (4. und 5. April) meinte man eigentlich, eine Pause zu haben. Nichts da: Radio- und TV-Termine standen an, besonders schön war ein Studiointerview bei RTL Luxemburg. Von Bremen nach Luxemburg? Jawohl ! Für Fady dürfte das Ganze doch noch einen Tick anstrengender sein als für uns ;)

(by uneFan, photo by Roxane)