Wer nun glaubt, ich hätte vielleicht ein Musical besucht, im Kino die neueste Folge von "Narnia" verfolgt oder schwelge gar in Kindheitserinnerungen an die Augsburger Puppenkiste, tippt so ziemlich daneben.
Zum ersten Mal im Leben bin ich nach Hamburg gereist, denn einmal mehr war die schöne Hansestadt zum Anziehungspunkt für die Fady-Maalouf-Fans geworden. Der FC hatte zum "hauseigenen Konzert" eingeladen und dazu die wunderschöne Laeiszhalle gebucht. Allein der Anblick dieses ehrwürdigen Gebäudes liess das Fanherz höher schlagen - so stelle ich mir den passenden Rahmen für unseren Künstler vor.
Auch das Innere des Gebäudes liess keine Wünsche offen und versprach eine hervorragende Akustik.
„The Kite Theory“, zwei junge Musiker aus Dänemark, eröffneten mit tollem Gitarrensound und perfekt harmonierenden Stimmen das Programm - ein wirklich gelungener Auftakt.
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Stattdessen kamen die Freunde französischer Chansons voll auf ihre Kosten, Fady sang ganze 5 Titel in seiner Muttersprache und eröffnete gar mit einem Lied der legendären Piaf: "Hymne à l’amour"!
Wie gut französisch gesungen von ihm klingt, wissen wir ja schon seit "Papillon d’amour" und "Vers les étoiles", aber die ausgewählten Titel, dabei "Belle" und "Je suis malade", boten ihm die Möglichkeit, die ganze Bandbreite seiner Stimme zu zeigen: da waren sie endlich wieder, die lang vermissten tiefen Töne, die wie das Roaren eines Löwen total unter die Haut gehen.
Mit "Je ne veux pas travailler" konnte Fady sogar ein bisschen komödiantisches Talent beweisen, und mit einem eifrig knipsenden Fotografen, der sich als sein Papa entpuppte, ergab sich eine rührende Einlage, als er zu dessen Ehren "Love story" sang.
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Das allseits beliebte "Besame mucho" (spanisch klingt bei ihm auch hervorragend), Bublés "Lost" (was für ein Song!!) und "Hallelujah", diesmal begleitet von "The Kite Theory", wurden mit den Titeln aus dem eigenen Repertoire "Anytime", "Fire", "Perfect" und natürlich "Blessed" zu einem bunten Strauss verschiedener Musikstile gebunden.
Versprochen ist versprochen, wir bekamen ein Lied vom heiss ersehnten neuen Album zu hören. Mit dem Gute-Laune-Song "Save my day" beschwor Fady - begleitet von Gitarrenklängen der dänischen Jungs - am Boden sitzend Lagerfeuer-Atmosphäre herauf.
Mit jedem Stück lief Fady weiter zu Höchstform auf und strotzte bei den rockigen Zugaben „Mercy“, „Burn“ und natürlich „Kiss“ regelrecht vor Energie und Selbstvertrauen. Mir schien, als würde er sich der Power in seiner Stimme erst richtig bewusst werden und es geniessen, einen solchen Saal zum Vibrieren bringen zu können.
Fady hat eine weitere Tür zum Erfolg aufgestossen: Hurra, der Löwe ist los!
(text by dreamdancer, fotos by schnoobs)