Montag, 18. Januar 2010

Botschafter des Lichts

Um die Wartezeit auf die Single „Into the light“ und das Video zu verkürzen, möchte ich Euch eine Fantasy-Geschichte, wie Fady in den Weltraum gekommen sein könnte, erzählen.


Auf dem Planeten Lumos, viele Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt, tagte der Rat der Erleuchteten. Man suchte fieberhaft nach einer Lösung für ein Problem, das völlig unverständlicherweise ihre hochstehende Zivilisation bedrohte: Die Bewohner von Lumos wurden immer unzufriedener und abgestumpfter und kamen ihren täglichen Verpflichtungen zum Wohle der Allgemeinheit nur noch unlustig und unter Druck nach. Das war dem Rat ein absolutes Rätsel, weil alles, was die Bewohner für ihre Existenz brauchten, im Überfluss vorhanden war und der ganze Planet dank ihrer technisch hochstehenden Fähigkeiten in hellem Licht erstrahlte.

Der Rat befragte gerade seine Spione, die in andere Welten gesandt worden waren, um auszukundschaften, wie die dortigen Lebensformen ihr Dasein gestalteten.

„Ihr Erleuchteten! Erlaubt mir, zu berichten, was ich auf dem seltsamen Planeten Erde erlebt habe!“ begann einer der Kundschafter. „Ich habe mich in eine dieser eigenartigen Gestalten transformiert und mich unter eine ansehnliche Gruppe gemischt, wo ich sehr intensive Emotions-Schwingungen wahrgenommen habe. Da herrschte freudige Erregung, gespannte Erwartung und ausgelassene Fröhlichkeit, genau das, was wir hier seit Jahrzehnten vermissen.“.

„Interessant, und was hat diese Schwingungen verursacht?“ verlangte der oberste Erleuchtete zu wissen.“ Das habe ich erst Stunden später herausgefunden“ erkärte der Spion, „ anscheinend war lediglich ein anderes solches Wesen der Grund dafür, das außergewöhnliche, sehr angenehme Töne von sich gab, aber vor allem von einem strahlenden, warmen Licht erfüllt war.“ „Dieses Wesen möge sofort hier erscheinen “ befahl der Rat, „wir müssen sein Geheimnis ergründen.“

„Einen Augenblick, bitte!“ mischte sich ein anderer Spion, wenn auch sehr respektvoll ein. „Ich war dort ebenso zugegen und habe auch negative Schwingungen von Eifersucht, Antipathie und Ungeduld aufgefangen. Ich bitte zu bedenken, dass wir all diese Emotionen hier seit langer Zeit ausgemerzt haben!“

„Wahre Worte“ meinte der oberste Erleuchtete, „trotzdem müssen wir herausfinden, ob man nicht diese positiven Emotionen separat herausfiltern kann.“

Daraufhin schwärmte eine Einheit von Lumos-Verteidigern aus, entführte das Erdenwesen mit dem Namen Fady Maalouf und führte es dem Rat vor.

„Ich sehe kein warmes Licht und fühle keine positiven Emotionen, die von Dir ausgehen sollen“ kritisierte eines der Ratmitglieder. „Wieso nicht? Kannst du uns das erklären?“

Fady, der sich langsam von seinem Schrecken über die Entführung und dem Anblick dieser eigenartigen Wesen erholte, fragte ganz verdutzt:“ Wie sollte ich positive Emotionen haben, wenn ich nicht weiss, wo ich bin und was ihr von mir wollt?“
„Ja fühlst du dich denn nicht immer gleich? wunderte sich der Lumosianer. „Aber nein,“ erklärte Fady“, das kommt auch auf die äusseren Umstände an, ob ich mich wohl fühle, oder nicht.“
„Die Umstände sind bei uns immer gleich, es ist alles perfekt, warum sind wir dann nicht glücklich?“
„Diese Frage kann ich allerdings beantworten,“ meinte Fady „ man kann dem Licht nur wirkliche Wertschätzung entgegenbringen, wenn man auch den Schatten kennengelernt hat. Das Licht am Ende eines Tunnels wird intensiver und dankbarer empfunden als ewige Helligkeit.“

„Das widerspricht unserer ganzen Tradition und unseren grossartigen Errungenschaften, damit können wir nichts anfangen! Du kannst wieder auf deinen unperfekten Planeten zurückreisen!“ ordnete der oberste Lumosianer an.

Fady drehte sich wortlos um, aber beim Verlassen des grossen Saales erfüllte ihn eine berauschende Freude, dass er seine Familie, seine Freunde und sein Fans wiedersehen würde und überglücklich begann er leise vor sich hinzusingen.

„Eines der schweigsamen Ratsmitglieder beobachtete wie aus diesem Erdenbewohner ein warmes Licht zu strahlen begann und murmelte leise, dass die anderen, die bereits in neue Diskussionen verwickelt waren, es nicht hören konnten: „Geh in Frieden zurück in deine Welt, du Glücklicher, und höre niemals auf Botschafter dieses echten Lichts zu sein, das nur aus dem Herzen kommen kann.“

Einem zwingenden Impuls folgend, drehte Fady sich noch einmal kurz um, und machte dem Verstehenden mit einem strahlenden Blick das Geschenk eines intensiven Glücksgefühls.
Mit leichten federnden Schritten entfernt er sich, um die Rückreise ins wahre Licht anzutreten.

(by dreamdancer, Foto: viva.tv, bearbeitet von Spucky)



Foto © 2010 Sony Music Entertainment Germany GmbH



Und Nachschub von Peer gibt es auch :-)
- und zwar hier.

12 Kommentare:

schnabi hat gesagt…

Fady als Botschafter des Lichts auf einem fernen Planeten - eine wunderschöne Geschichte - und auch im wahren Leben ist Fady der Botschafter des Lichts, der mit seiner Stimme, seiner Musik und seinem Wesen Licht und Glück(lichkeit) in den zuweilen rauen und grauen Alltag bringt.
Danke für dieses zauberhafte Märchen, Dreamdancer.

Anonym hat gesagt…

Da hast du eine zauberhafte Geschichte "zusammen gesponnen" liebe Dreamdancer. Dankeschön, es macht so viel Freude deine Zeilen zu lesen und auch zwischen den Zeilen......!:-)
" Wenn Licht im Menschen ist, strahlt es aus ihm heraus!"
Wir können uns glücklich schätzen, diese Wärme schon gespürt zu haben!
Winke,
Butterfly27

ROXANE :) hat gesagt…

Woher nimmst Du nur diese Fantasie ? Das ist wirklich eine Gabe!! Gibt es noch eine Fortsetzung ? ;-)

Anonym hat gesagt…

Ein wunderschönes Märchen - und doch der Wahrheit so nah!

LG Mara

Anonym hat gesagt…

Was für eine wunderschöne Geschichte mit soviel Wärme, Licht und Wahrheit! Du bist wirklich eine wahre Künstlerin und bringst mit Deinen Geschichten unseren leuchtenden Stern noch mehr zum Strahlen! ;-))
Daaaanke, für diese liebevollen Zeilen. Ich werde mich nun mit diesen Bildern im Herzen, ins Land der Träume begeben.
Staernli

Anonym hat gesagt…

Liebe Carmen,
wie wundervoll, ich danke dir von Herzen für dieses zauberhafte Märchen.

„Diese Frage kann ich allerdings beantworten,“ meinte Fady „ man kann dem Licht nur wirkliche Wertschätzung entgegenbringen, wenn man auch den Schatten kennengelernt hat. Das Licht am Ende eines Tunnels wird intensiver und dankbarer empfunden als ewige Helligkeit.“

Was für eine Aussage, davon sind viele Menschen weit entfernt.

Katrin

Unknown hat gesagt…

"Man kann dem Licht nur wirkliche Wertschätzung entgegenbringen, wenn man auch den Schatten kennengelernt hat. Das Licht am Ende eines Tunnels wird intensiver und dankbarer empfunden als ewige Helligkeit."was für wahre Worte.
Danke meine Liebe für diese "fabel"hafte Geschichte, die hoffentlich viele lesen und verstehen...es macht mich glücklich, einen so liebenswerten und engagierten Menschen wie Dir begegnen zu dürfen.
Regina

AnnetteWOB hat gesagt…

Ich bin überwältigt! Was für eine schöne Geschichte. Ich habe sonst mit Fantasy nicht viel am Hut, aber diese Geschichte hat mich sehr berührt. Und für mich ist klar: Jeder von uns sollte ein Botschafter des Lichts sein. Egal an welchem Platz der und die jenige auch steht.

Unknown hat gesagt…

Was für eine wunderschöne Geschichte! Vielen Dank dafür!
Gudrun

Franky hat gesagt…

Danke liebe Carmen für diese schöne Geschichte. Wie immer sehr fantasie- und liebevoll geschrieben.

Ist ein Licht, und sei es noch so klein, nicht am Schönsten, wenn man es mitten im Raum auf einen Leuchter stellt, damit alle im Haus die Wärme und Geborgenheit spüren können?

AnnetteWOB hat gesagt…

@franky, und wer das Buch der Bücher kennt, wird deine Worte genau zuordnen können. Sie stammen aus dem Matthäusevangelium Kap 5 vers 15:
"Auch zündet niemand eine Lampe an, um sie dann unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. Genauso muss auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.« das nur mal als kleine Ergänzung :)

TinaT hat gesagt…

Bin ich froh, dass die Lumosianer Fady nicht behalten wollten. Ein strahlendes warmes Licht würde uns Erdlern verloren gehen.

Wieder eine Gänsehautgeschichte. Toll geschrieben. Wann gibt’s mehr?