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Hatten sich mir beim Lesen der Location-Adresse „Schacht 1“ noch klaustrophobische Bilder von engen, stickigen Tunnels in ewiger Finsternis aufgedrängt und ich mich mit unterschwelligem Unbehagen gefragt, ob die Fanbase diesmal „anyplace- we’ll be there“ würde unter Beweis stellen müssen, so bot die Realität eine äusserst erfreuliche Ueberraschung. Der Anlass war nicht nur bis ins Detail bestens organisiert, sondern der „Schacht“ entpuppte sich als angenehme, schon fast gemütliche Halle.
Die Idee, einer jugendlichen Vorband eine Plattform zu bieten, halte ich an sich für nachahmenswert, nur leider kann ich über deren Auftritt keinerlei Aussage machen, die Lautstärke liess meine Trommelfelle schmerzen und die waren mir dann doch zu kostbar, schliesslich möchte ich noch lange Fadys Gesang geniessen können.
Eigentlich sehr schade, ich bin gegen ein bisschen Hardrock ansonsten gar nicht abgeneigt.
Absolut faszinierend empfinde ich jeweils, dass Fady noch nicht mal auf der Bühne erschienen sein muss, um schon für Stimmung zu sorgen. Die Vorfreude allein lässt den Saal schon vibrieren und kaum ist seine Nasenspitze zu sehen, geht die Post ab. Ich habe bei anderen Künstlern miterlebt, wie die erstmal 5 -6 Songs bringen mussten, bis das Publikum langsam in Fahrt kam.
Wir wissen einfach, dass es kaum eine Rolle spielt, welche Lieder Fady singt, (seine Konzerte betitle ich insgeheim immer als „Wundertüten“), es ist immer neu, immer anders, selbst wenn man jeden Song auswendig kennt.
Fadys Stimme ist nur mit Piano, oder nur mit Gitarre ein Hochgenuss, aber genauso umwerfend mit Begleitung der ganzen Band.
Was hat denn diesmal den Ausschlag gegeben, dass dieses Konzert als so phänomenal empfunden wird?
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Ebenso hat seine Performance mit wachsendem Selbstbewusstsein enorm an Ausdruck gewonnen, und war dem Anlass entsprechend bestens angepasst.
Die Dauer des Konzertes hat wohl jeden zufrieden gestellt, selbst die zwei erklatschten Zugaben, wurden mit vollem Einsatz gewährt.
Fadys eingestreute Kommentare, die inzwischen in fliessendem Deutsch gehalten sind, sorgen auch öfters für Erheiterung: man verzeihe mir bitte ein kleines Grinsen, das ich mir nicht verkneifen konnte, als Fady meinte, er sei stolz darauf, die Halle wieder „voll gemacht“ zu haben. Die umgangssprachlichen Feinheiten sind ja auch für uns Schweizer, die Deutsch als Muttersprache haben, oftmals echte Stolperfallen.
Fady kann wirklich stolz sein, die Halle voll gemacht zu haben, nicht nur voll mit seinen ewig treuen Fandys, sondern mit vielen neuen Gesichtern, voll mit wundervollen Klängen, voll mit herzerwärmenden Emotionen wie Dankbarkeit, Freude und viel Spass. Er hat den S
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Ich kann mich der Ansicht eines Reporters vor Ort, die ich zufällig mit angehört hatte nur voll und ganz anschliessen: auf einer CD gut klingen, kann so manch einer, da kann technisch nachgeholfen werden, aber um live derart zu überzeugen und jeden Song besser als die Konserve klingen zu lassen, muss man ein echter Künstler sein.
Auch wenn meine Lieblingskatze anstelle einer freudigen Begrüssung erstmal demonstrativ ihr Missfallen an meiner 2-tägigen Abwesenheit kundtat, das Gemüse im Garten in stummem Vorwurf der Ueberreife entgegenmodert und die Heimreise wieder mal 9 Stunden gedauert hat, was ist das schon, gegen das Privileg dabei gewesen zu sein!
(by dreamdancer, Fotos by Roxane für uk-event und ameno)