Endlich! Das Kochduell! Darauf haben wir nun geschlagene 8 Monate gewartet - wurde doch der Sendetermin der bereits im letzten Jahrzehnt aufgezeichneten Kocharena immer wieder verschoben. Nachdem wir die Hoffnung schon fast aufgegeben hatten, kündigte sich die tatsächliche Ausstrahlung heute durch vermehrtes Rauschen im (Internet)blätterwald an: Verschärfte Regeln (ach?!), Brusthaare als Zeichen neuer Männlichkeit (soso), und sogar - ahem - Pornografie (jawoll, Kochsendungen sind anrüchig. Sagt Herr Moor. Und der ist immerhin bei den Öffentlich-Rechtlichen tätig). Besagter Moderator gab auch zum Besten, dass die meisten Zuschauer mit einer Chipstüte bewaffnet den "Starköchen" zuschauen, da die Knabbereien dann besser schmeckten. Ein Getränketip wurde nicht abgegeben.
Gut, ich saß also mit einer Tüte Balsamico-Chips bereit, und reichte mir einen trockenen Merlot dazu (wenns nicht passt - Schuld hat Herr Moor, der hat nichts anderes empfohlen) und wartete voller Bangen auf erotische Schneidebrettchen und nacktes Gemüse. Nackt waren dann aber nur die 10 Frisösen... :(
Lasst die Show beginnen! Oh je, der "Starkoch" ist Zacherl. Ausgerechnet! Jan Delay-Gedächtnisstimme und üsseliger Goatee, ja, auch wenn das Wuchsmaterial bei weitem nicht ausreicht. Ob ich wegen des oft gewöhungsbedürftigen Äußeren der Köche Kochshows nicht mag? Für Kochtipps greife ich auf ein Jamie Oliver-Buch zurück, ansonsten hat mich jahrelange Nachbarschaft zu einer neapolitanischen Hobbyköchin mit allem ausgestattet, was mein italienisch-bevorzugt-Gaumen braucht. :) Daher ist dies auch erst, nach dem Promi-Dinner, meine zweite Kochsendung (und falls Fady nicht noch einmal bei einem solchen Format auftritt, auch meine letzte :) )
Der Sinn ist wohl, in einer bestimmten Zeit einen Gang gegen den Berufskoch zuzubereiten und hoffen, dass es der Jury aus weltbekannten Gourmets schmeckt, um immerhin 3000 Euro für einen guten Zweck spenden zu können. Aber mal ehrlich, interessiert uns das? Uns interessiert, dass Fady dabei ist, den zweiten Gang kocht (Spinat- Blätterteigrolle mit Auberginenpüree) und hoffentlich für Blessed e.V. das Geld gewinnt. Müssen wir darauf drei Stunden warten, denn solange geht das Ganze. Ich hole liebe noch eine Tüte Chips.
Fady werkelte wie immer routiniert und konzentriert in der Küche, schnitt, pürierte, belegte, wirbelte, ließ Blätterteigrollen im Ofen schlafen - und hatte leider keine Zeit zu singen - ich hoffe, das Publikum kam in der Werbepause in den Genuß - aber streute charmant Zeitmessangaben ein ("bis sie goldig sind"). Dafür wurde das geneigte VOX-Publikum über das Oskarkleid von Halle Berry informiert, dass Fady mit einer Freundin für Elie Saab designte - und weil es so schön ist, gucken wir es uns auch noch mal an :)
Das Besondere an der libanesischen Küche, nämlich die etwas saurere Ausrichtung, wurde von zwei der drei Juroren leider mit jeweils einem Punkteabzug bewertet - und somit gab es keine 3000 Euro für Blessed. Schade. Aber nicht nur daran lag es, dass ich den Rest der Sendung nur noch nebenher hab laufen lassen - Kochshows sind einfach nicht meins und 20 min, wenn nicht der Lieblingssänger kocht, können lang sein. Sehr lang. :)
Das Rezept gibts übrigens hier zum Nachkochen. Guten Appetit.
(by ameno, Foto © VOX/Bernd-Michael Maurer/KH und das Oscarkleid © Getty Images, Collage: Condé Nast Digital)
Samstag, 21. Mai 2011
Freitag, 13. Mai 2011
Fady in Wien oder: Die Schuhe müssen zum Ohrring passen
Tu felix Austria - Vindobonum - du hast nicht nur Koalas und Klimts, sondern warst vergangenes Wochenende auch Gastgeber eines ganz besonderen Konzertes: Fady war endlich mal wieder in Österreich. Nur Fady und Piano - na gut - ein wenig Halbplayback war auch dabei. Von mir aus hätte es bei Fadys phänomenaler Stimme unter der einfühlsamen Begleitung von Ric Engelhardt bleiben können, aber - der "Chef" hatte anders entschieden :) .
Aber von Anfang an: Nach einer viermonatigen selbst auferlegten Konzertpause flog ich am Freitag mit gemischten Gefühlen nach Wien. Würde es mir gefallen, mich Fadys Stimme wieder gefangen nehmen, die Musikauswahl begeistern? Ich gestehe: Tiktok und Dynamite zu Silvester (Lieder, die, so einfach gestrickt, meiner Meinung nach Fadys Stimme in keinster Weise gerecht werden und somit sein wichtigstes "Kapital" - eben diese geniale Stimme fast schon flach, austauschbar erscheinen ließen), und die Ankündigung, zukünftig mehr in die Soulrichtung gehen zu wollen (und dann auch noch Songs von Stevie Wonder, den ich noch nie hören mochte), machten mir ein wenig Unbehagen. Nach wie vor bin ich glühende Verehrerin der Voice & Soul-Konzerte, vor allem die Songs in den unverfälschteren Berlinversionen. Auch sind die "äußeren Umstände" eines Fadykonzertes ja manchmal schwer zu ertragen - gefahrenvoller Einlass (ja, es gab wieder eine Treppe und mittendrin mussten sich alle auf der linken Hälfte zusammendrängen, weil die Rollifahrer recht spät eingelassen wurden), reservierte "VIP"-Plätze (die so besetzt werden, dass der "normale" Fan nur noch staunen kann - erst recht, wenn die "VIPs" das Konzert nicht wirklich verfolgen, sondern smsen, quatschen, aufstehen, rausrennen, wieder reinkommen, dann aber doch noch mal nach draußen gehen - immer schön vor den zahlenden Gästen entlang - im Wechsel mit der unsteten Security), Gezicke unter den einzelnen Fangruppen usw. usf. Aber mir war klar: für mich hatte sich Wien auf jeden Fall schon gelohnt - ein Tag im Tiergarten mit Koalas, live und in Farbe - ein zweiter Tag ganz im Zeichen von Gustav Klimt und einigen Gemälden von Feuerbach und Khnopff, die ich seit Jahren verehre und nun leibhaftig vor mir sah, barocke Prachtgärten und liebevoll angelegte Alpengärten - ich könnte stundenlang davon erzählen!
Zu Fadys Konzert allerdings kann ich eigentlich nichts schreiben, mir fehlen die Worte. Wie soll man davon berichten? Es gab zwei Songs, bei denen ich vergaß zu atmen - so intensiv. So mitreißend. So gefühlvoll. In jeder Note "der Fady, wie ich ihn liebe". Die Videos, die ich selbst drehte, fangen diese fast schon greifbare Intensivität nur unzureichend ein.
Gleich beim ersten Song stockte mein Herz - Fady war sofort da, musste sich nicht erst "einsingen", nein, die Autumn Leaves waren atemberaubend schön. Und so ging es weiter, jeder Song ein wahres Gefühlsfeuerwerk, eindringlich, zu Herzen gehend, ein völliges Eintauchen. Fady fühlte jede Silbe, die er sang, jede Textzeile. Und man mag es kaum glauben - Fady erzählte, dass er "ein wenig krank" sei , die Stimme etwas angeschlagen. Das kann doch nicht sein, dass Fady am besten ist, wenn er gesundheitlich nicht topfit ist! Das Konzert im Grünen Salon - für mich das Beste bisher und vielleicht nie einholbar - und nun der Reigen! Man ertappt sich ja fast schon beim Gedanken, dass .... NEIN! AUS!
Die angegriffene Stimme zeigte sich im zweiten Teil des Konzertes dann etwas stärker, klang sie doch etwas kratziger. Was aber beim Halbplayback nicht wirklich störte, denn alle Anwesenden sangen fleißig mit. Nun standen hauptsächlich Songs des zweiten Albums auf der Setlist - damit die erstmaligen Konzertbesucher seine Bandbreite hautnah mitbekommen können. Und wie ich gehört hab, waren sie begeistert, dass er so vielseitig ist - einige kannten das zweite Album offenbar noch gar nicht!! (Auch nicht seine charmanten Zwischenplaudereien über die Schwierigkeit, zum Ohrring passende Schuhe zu finden und dann darauf zu verfallen, sie mit Farbe einzufärben (!), über chinesisch/japanische Leuchtstäbe, über schlafende Aichas..... ). Und wie immer kam das Konzertende viel zu früh. Er war doch gerade erst auf die Bühne gekommen und die mehr als eineinhalb Stunden waren mal wieder gefühlte 10 min lang).
Zum Abschluss des Konzertes rief Fady Ric noch einmal auf die Bühne und mein zweiter Nicht-atmen-können-Song kam. Mit einem Stofftier (jaja, ich weiß. Was soll man machen?) im Arm (frisch ausgepackt) stimmte Fady Cry me a river an. Selbst die amüsanten Interaktionen mit dem Teddy lenkten Fady nicht ab von der totalen Hingabe - aber seht selbst.
(Fotos by g. schnoobs und ameno, Videos by ameno)
Aber von Anfang an: Nach einer viermonatigen selbst auferlegten Konzertpause flog ich am Freitag mit gemischten Gefühlen nach Wien. Würde es mir gefallen, mich Fadys Stimme wieder gefangen nehmen, die Musikauswahl begeistern? Ich gestehe: Tiktok und Dynamite zu Silvester (Lieder, die, so einfach gestrickt, meiner Meinung nach Fadys Stimme in keinster Weise gerecht werden und somit sein wichtigstes "Kapital" - eben diese geniale Stimme fast schon flach, austauschbar erscheinen ließen), und die Ankündigung, zukünftig mehr in die Soulrichtung gehen zu wollen (und dann auch noch Songs von Stevie Wonder, den ich noch nie hören mochte), machten mir ein wenig Unbehagen. Nach wie vor bin ich glühende Verehrerin der Voice & Soul-Konzerte, vor allem die Songs in den unverfälschteren Berlinversionen. Auch sind die "äußeren Umstände" eines Fadykonzertes ja manchmal schwer zu ertragen - gefahrenvoller Einlass (ja, es gab wieder eine Treppe und mittendrin mussten sich alle auf der linken Hälfte zusammendrängen, weil die Rollifahrer recht spät eingelassen wurden), reservierte "VIP"-Plätze (die so besetzt werden, dass der "normale" Fan nur noch staunen kann - erst recht, wenn die "VIPs" das Konzert nicht wirklich verfolgen, sondern smsen, quatschen, aufstehen, rausrennen, wieder reinkommen, dann aber doch noch mal nach draußen gehen - immer schön vor den zahlenden Gästen entlang - im Wechsel mit der unsteten Security), Gezicke unter den einzelnen Fangruppen usw. usf. Aber mir war klar: für mich hatte sich Wien auf jeden Fall schon gelohnt - ein Tag im Tiergarten mit Koalas, live und in Farbe - ein zweiter Tag ganz im Zeichen von Gustav Klimt und einigen Gemälden von Feuerbach und Khnopff, die ich seit Jahren verehre und nun leibhaftig vor mir sah, barocke Prachtgärten und liebevoll angelegte Alpengärten - ich könnte stundenlang davon erzählen!
Zu Fadys Konzert allerdings kann ich eigentlich nichts schreiben, mir fehlen die Worte. Wie soll man davon berichten? Es gab zwei Songs, bei denen ich vergaß zu atmen - so intensiv. So mitreißend. So gefühlvoll. In jeder Note "der Fady, wie ich ihn liebe". Die Videos, die ich selbst drehte, fangen diese fast schon greifbare Intensivität nur unzureichend ein.
Gleich beim ersten Song stockte mein Herz - Fady war sofort da, musste sich nicht erst "einsingen", nein, die Autumn Leaves waren atemberaubend schön. Und so ging es weiter, jeder Song ein wahres Gefühlsfeuerwerk, eindringlich, zu Herzen gehend, ein völliges Eintauchen. Fady fühlte jede Silbe, die er sang, jede Textzeile. Und man mag es kaum glauben - Fady erzählte, dass er "ein wenig krank" sei , die Stimme etwas angeschlagen. Das kann doch nicht sein, dass Fady am besten ist, wenn er gesundheitlich nicht topfit ist! Das Konzert im Grünen Salon - für mich das Beste bisher und vielleicht nie einholbar - und nun der Reigen! Man ertappt sich ja fast schon beim Gedanken, dass .... NEIN! AUS!
Neu für mich waren Kiss und Fire mit Pianobegleitung. Ric ersetzt die gesamte Band und zwar so, dass nichts fehlt :) Überhaupt: es war, wie immer, eine Freude, das Zusammenspiel der beiden anzuschauen, sie sind perfekt aufeinander eingespielt und man sieht den Spaß, den ihnen die Auftritte machen. Leider konnte Fady "Caruso" an dem Abend nicht darbieten, weil er befürchtete, den Song nicht optimal singen zu können. (Und so endete der Pianoteil mit Vers les étoiles, mit abgeändertem Text - zumindest wurde mir das berichtet :) Ich war so versunken und habe nichts mitbekommen. Amenomodus halt).
Die angegriffene Stimme zeigte sich im zweiten Teil des Konzertes dann etwas stärker, klang sie doch etwas kratziger. Was aber beim Halbplayback nicht wirklich störte, denn alle Anwesenden sangen fleißig mit. Nun standen hauptsächlich Songs des zweiten Albums auf der Setlist - damit die erstmaligen Konzertbesucher seine Bandbreite hautnah mitbekommen können. Und wie ich gehört hab, waren sie begeistert, dass er so vielseitig ist - einige kannten das zweite Album offenbar noch gar nicht!! (Auch nicht seine charmanten Zwischenplaudereien über die Schwierigkeit, zum Ohrring passende Schuhe zu finden und dann darauf zu verfallen, sie mit Farbe einzufärben (!), über chinesisch/japanische Leuchtstäbe, über schlafende Aichas..... ). Und wie immer kam das Konzertende viel zu früh. Er war doch gerade erst auf die Bühne gekommen und die mehr als eineinhalb Stunden waren mal wieder gefühlte 10 min lang).
Zum Abschluss des Konzertes rief Fady Ric noch einmal auf die Bühne und mein zweiter Nicht-atmen-können-Song kam. Mit einem Stofftier (jaja, ich weiß. Was soll man machen?) im Arm (frisch ausgepackt) stimmte Fady Cry me a river an. Selbst die amüsanten Interaktionen mit dem Teddy lenkten Fady nicht ab von der totalen Hingabe - aber seht selbst.
(Fotos by g. schnoobs und ameno, Videos by ameno)
Sonntag, 8. Mai 2011
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