Dienstag, 18. Mai 2010

Vom "Party-Feeling" ins Traumland: Fady in der Hamburger Markthalle


Eine kleine Halle, gefüllt mit 500 Fans.
Künstler: Fady Maalouf. Ort: Hamburg, Markthalle. 14. Mai 2010 – 19 Uhr.

Als die Türen sich öffnen, rennen die Fans, als ginge es um ihr Leben. Hysterie? Nein, Fady-Fieber, obwohl einige es deutlich übertreiben. Alle freuen sich auf das Konzert, einige standen sogar schon Morgens an. Doch als die Fans sitzen, herrscht Verwirrung. Warum sind so viele Plätze reserviert und warum sitzen die Leute, die stundenlang anstanden, plötzlich so weit hinten? Reservierte Plätze für Familie und Presse (die übrigens kaum da war) sind Standard, aber was ist mit denen für bestimmte Mitglieder? Schon bevor das Konzert beginnt, sind einige Fans erzürnt, schließlich haben sie Geld bezahlt und viel Zeit investiert (und das nicht nur für das Konzert selbst. Einige kommen von weit her und nehmen lange Reisen und die Unterbringungskosten auf sich).

Doch wir Fans machen das gerne. Allerdings nicht, wenn so ein angespanntes Klima herrscht.
Alle sind dann doch ziemlich froh, als Fady die Bühne betritt.

Er eröffnet sein Konzert mit dem fetzigen Titel "Some Music" und die Anspannung löst sich ein bisschen. Die Band unterstützt ihn tatkräftig (wenn auch manchmal leider etwas zu sehr; Folge: Fadys schöne Stimme geht unter); man sieht ihnen den Spaß an, als sie auf der Bühne so richtige "grooven". ;)

Im Laufe des Konzertes bringt uns Fady vom "Party-Feeling" ins Traumland. Mit jedem Song erzählt er eine neue, kleine Geschichte. Neben Titeln seines aktuellen Albums "Into the Light", greift er auch auf sein altes Album zurück. Mit "Blessed" bringt er seine Fans zum mitsingen und rührt Einige mit seiner gefühlvollen Stimme sogar zu Tränen.

Die Leinwand mit vielen Bildern im Hintergrund unterstreicht das ganze Konzert.

Doch der absolute Höhepunkt ist der Titel, den Fady, wie angekündigt, aus seiner DSDS-Zeit singt. Und es ist nicht, wie vermutet, "Helpless when she smiles", sondern der große Gefühlstitel "She's like the wind". Aber neben den wunderschönen Balladen bringt Fady seine Fans zum "Party machen", obwohl es bei einigen noch wahrlich mit dem Taktgefühl hapert.

Durch das Konzert plaudert er abwechselnd auf Deutsch und Englisch, wobei er manchmal selbst nicht weiß, welche Sprache er benutzen soll, was ihn unglaublich sympathisch und menschlich macht. Und gerade weil es "nur" 500 Leute in der Markt-Halle sind, ist es etwas kleines, schönes und sehr privates.

Man stellt sich viele Künstler fern vor, aber Fady hält einen guten Kontakt zu seinen Fans.
Sein toller Charakter und die Lebenserfahrung und das Gefühl, dass er in seine Stimme einbringt, zeichnen ihn aus. Das "Dreckige" besitzt er aber auch und bringt es gespielt-machistisch und lässig herüber.

Insgesamt war es ein schönes Konzert, einfach nur Fady-like; er singt jeden Titel immer etwas anders und experimentiert gerne.

Doch wenn sich nicht langsam die Situation unter den Fans ändert, wird dies rapide Folgen haben, denn es geht jetzt schon so weit, dass einige nicht mehr kommen wollen.
Liebe Fady-Fans und liebes Team!, wir müssen aufpassen, was wir sagen und tun; Gerechtigkeit ist eine grundlegende Sache.

Wir wollen schließlich nicht, dass die tollen Konzerte und einzigartigen Momente mit Fady aufhören, nicht wahr!?

(by nici)


(kein Foto aus Protest gegen das selektive Kamera-konfiszieren)

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