Sonntag, 12. Juli 2009

One Night in Berlin

Nach zeitlich bedingter monatelanger Abstinenz von Fanforen, Facebook & Co., die früher zeitweise meinen Tagesablauf bestimmt haben, hatte ich endlich einmal wieder die Gelegenheit, ein Fady-Event zu besuchen. Fady „The Voice“ live hatte ich wirklich vermisst!

Gleich nach der Ankunft am Tempodrom, zahlreichen Umarmungen und Wiedersehensfreude, und noch bevor ich mich an den bevorstehenden harmonischen Klängen erfreuen konnte, wurde mir klar, dass es auch Dinge gab, die ich ganz sicher nicht vermisst habe – nennen wir es euphemistisch-metaphorisch einmal „gewisse disharmonische Sequenzen zwischen Konzertbesuchergrüppchen“ – was quasi aus dem nun scheinbar ex-ternen Blickwinkel einer Ex-immer-dabei-Gewesenen erst so richtig sichtbar wurde. Erheiternd fand ich die bisweilen durchscheinende Einbildung, aus dem „Fan“-support erwachse eine Verpflichtung des Künstlers, sein Privatleben zur Diskussion zu stellen. Diese und andere Querelen waren für mich genauso interessant wie der berühmte Sack Chinareis. Schließlich habe ich – wie die meisten Fans – diese Reise angetreten, um Fady zu hören!

Und das, was ich hörte, war musikalisch zwar vertraut – und doch irgendwie neu. Mit dem Opener „Opening Night“ fanden gleichzeitig 2 Premieren statt: Fadys erster Liveauftritt mit seiner neuen Band, und der erste von gleich mehreren erstmalig live (oder von ihm) gesungenen Songs! Trotz leichter technisch bedingter Abmischungsverwirrungen konnte man von Beginn an erkennen: Das Auftreten und die Performance von Sänger und Band wirkten professioneller als je zuvor.

Während ich diesen Artikel schreibe, erhalte ich die Eilmeldung aus Berlin, dass die samstäglichen Technikeinstellungen beim heutigen Sonntagskonzert wohl modifiziert worden waren. Oder, mit anderen Worten: Es war einfach geil, genial, wunderschön, … (den Rest habe ich vergessen;-)) … und Fady, „The Voice“; Fady, der Charismatiker; Fady, der … war wieder da (sorry, Ameno und Poison, mehr konnte ich mir vorhin nicht merken;-)). Außerdem habt ihr mich neidisch gemacht.
Hmm, wo war ich stehen geblieben … ach ja, das Auftreten während des Auftritts.

Wenngleich Fadys Deutschkenntnisse inzwischen gut sind, merkte man deutlich, dass er sich mit der englischen Ansprache wohler fühlte. Er wirkte überhaupt so, als fühle er sich wirklich wohl: Auf der Bühne, mit den diesmal eher rockig ausgewählten Songs (die ihm gut stehen!), mit der Band, und im Kreise seiner Fans. Bleibt jedoch zu hoffen, dass die Anwendung des past tense „loved“ beim Song „Blessed“ kein Abgesang auf letztgenannte war, sondern eine neue Phase einläuten soll und somit höchstens als Abschied von vergangenen (wenngleich manchmal herrlich witzigen und von seinen Fans heiß geliebten) Performanceexperimenten und als Neubeginn in immer professionellere Entwicklungsstufen zu interpretieren ist. Sollte Sony die von ihm offensichtlich gewünschte Musikrichtung unterstützen, würde dies sicherlich auch vorgenanntes begünstigen.

Die zunehmende Professionalität schlägt sich üblicher- (oder, sagen wir lieber, idealer-) weise auch im Engagement des Managements nieder. Augenfällig war am Rande noch das große Interesse des anwesenden 313-Managers an seinem Job. Wäre es noch größer gewesen, hätte er gar die Begeisterung des Künstlers und der Fans zur Kenntnis nehmen müssen.

Im Verlauf des Konzerts lief Fady immer mehr zu Höchstform auf, und die zuvor umkämpften Sitzplätze wurden zur Nebensache, weil mit jedem neuen Song sowieso der Großteil des Publikums aufsprang. Und schließlich einfach stehen blieb. Ein Höhepunkt war fraglos Fadys Darbietung von Billie Jean!

Dass bei der abschließenden Danksagung durch Lindorie der im Zuschauerraum sitzende „El Cheffe“ trotz Aufforderung nicht aufstand, war keinesfalls auf Fadys Auftritt zurück zu führen, sondern entsprang sicherlich eher dem Wunsch, nicht im Mittelpunkt stehen zu wollen. Denn am Ende stand der ganze Saal. Kopf.

Es war schön, endlich einmal wieder die Prioritäten – zumindest für einen Samstag Abend –auf private Vergnügen zu lenken. Wie Fady sinngemäß so schön sagte: Die Hauptsache ist, wir haben hier Spaß!

Und das Fazit von alledem?

Ich bin Fan!

(by gwenwynfar)

1 Kommentar:

JuLyD hat gesagt…

wunderbar :) liest sich toll und klingt nach Spaß!!